Sonntag, 23. November 2008

Konzerte im November

Neulich bin ich im Mainstream angelangt, musikalisch gesehen. Uff. Ernüchternd.
Dabein fing mein persönlicher Konzert-Marathon so gut an.. CSS haben in der Maria gespielt. Grossartig. Anders als in Helsinki damals hatten sie sogar noch T-Shirts am Merchandise Stand, die nicht XXL waren g*. Coole Show, cooles Bühnenoutfit, ein runder Abend. Eine Woche später dann gab es das Electronic Beats Festival im Postbahnhof. Die Veranstaltung an sich ist ja schon ein bisschen witzig, aber hatte ein tolles Lineup. Eine einzige Werbeveranstaltung war das, alles war in dezentem Lila gehalten, Leute, die Umfragen machten, Werbestände, VIP-Bereiche mit VIP-Geschenke-Tüten und Sicherheitskräfte, die die VIP-Bereiche absperrten wohin man auch schaute. Kein geringerer als Markus Kavka moderierte die Show. Das erste 'Highlight' war das Ersatz-DJ Set von Late of the Pier die nicht auftreten konnten, weil ihr Drummer kotzend im Tourbus hing. Wir haben derweil die extra aufgebaute Lounge getestet, kamen kurz wieder als Missill, immer wieder ein und dasselbe Wort schreiend, ihre Instrumente bearbeiteteten. Und eine weitere Umbaupause folgte. Der Boden war mit einer klebenden Decke abgedeckt. Später klebte sie nicht mehr, weil einfach der ganze Dreck unter den Schuhen klebte. Endlich, Santogold hat uns keine Chance gelassen still zu stehen, trotzdem unsere Schuhe festgeklebt waren. Klebrige Angelegenheit, nur um nocheinmal das Wort klebrig zu benutzen. Total guter Sound, so dass ich mich im Nachhinein gefragt habe ob das nicht alles Playback war, witzige Tänzer und Musik die in die Beine ging. Sehr cool. Und dann kam Peaches. Man hat nichts anderes von ihr erwartet. Sie stand in komischen sehr knappen Outfits auf der Bühne, kletterte ein wenig auf den Boxen herum und schrie 'Fuck the pain away'. Begeistertes Casting-Allee-Publikum. Mädchen mit uebergrossen Sonnenbrillen und Leggins. Ahja. Eine Peaches-Show wuerde ich sagen, leider war die Halle viel zu gross, als dass es auch so gewirkt hätte, ausser man stand in den ersten paar Reihen. Das Casting-Allee-Publikum ging. Hercules and Love Affair kamen. Ein sehr guter Tausch. Hercules sind live sehr tanzbar :) Das war das Beats Festival. So weit so gut, ganz nett.
Dann kamen The Ting Tings, präsentiert vom Karrera Klub. 'Indie' und 'Alternative' nannte sich das. Ich halte es eher fuer gecastet. Dann ein Stueck CSS, eine Prise White Stripes und hier und da noch etwas geklaut und untergemischt, ein wenig auf den 'coolen' Radiosender im Powerplay gespielt, einmal kurz aufkochen und fertig ist der Hype. Sie haben gut gespielt, aber ich konnte ihnen ihre Lieder einfach nicht glauben. Es war zu glatt. Dafuer war das Publikum ein Wunschpublikum, es wusste wann es begeistert aufschreien mussten, wann es klatschen und wann es johlen und pfeifen mussten. Das Publikum war so begeistert, dass sich sogar ein Mädchen auf die Schultern ihres Freundes gesetzt hat um bessere Fotos machen zu können. Der coole Typ vor mir schlug dann lautstark vor, das Mädchen mit Bierflaschen abzuwerfen und die Riege hip gekleideter Mädchen kicherte extra laut. Toll. haha. Toni, willkommen im Mainstream.
Ganz interessant war die Party am Tag davor, Neon Raiders im ZMF. So viel dazu.
Freuen wir uns auf weitere Konzerte :)

6 Kommentare:

Krrr. hat gesagt…

Klingt das nicht auch ein bissl so, dass the Ting Tings den Leuten gut gefallen hat?

Vielleicht ist der Tingtingcharme in der Korrelation mit den coolen Lederjacken und noch cooleren Converse-Schuhen (vielleicht, von Mainstream abgesehen, wirkt da bei den älteren Zuschauer auch der vergangene BSB-Hintergrund wer weiß..)

Aber ja, tolle Konzerte. We want more!

toni hat gesagt…

Oh, ich finde es klingt eindeutig so als wenn den Leuten das Konzert gefallen hat. Aber auch so, als hätten sich die Leute bei dem Konzert gefallen. Ich finde ja auch toll, dass die leute zum Konzert gehen, Musik verbindet und so, aber müssen sich deswegen gleich alle gleich kleiden? Es ist toll wenn Leute das anziehen was sie cool finden, aber wenn sie etwas anziehen weil sie sich nur dann cool sind.. schwierig. Aber um Indie zu sein braucht man anscheinend Chucks und Lederjacke oder Leggins, sonst ist man nicht echt Indie.. ich bin es zum Beispiel wohl nicht.. g*

claudi hat gesagt…

hej, erst mal kann ich dich beruhigen, du bist noch lange nicht mainstream. und nur kurz um ein bisschen klugzuscheißeren, die band, die immer wieder dasgleiche wort schrie, war meiner meinung munk. wo missill waren, wüsst ich allerdings auch gern mal.
alles in allem aber ein schöner konzertnovember mit euch :)!

toni hat gesagt…

haha, ja danke.
ich wollte sowas auch schreiben.. war total cool mit euch auf den konzerten!

Anonym hat gesagt…

wenn das mainstream ist, dann bin ich schonmal nicht mainstream, mir sagen die namen allesamt nix :D hat also doch was gutes :P

hört sich aber trotzdem spaßig an :)

lernverdrängende grüße aus der ausnamhmsweise mal verregneten neckarpseudometrolregion.

Anonym hat gesagt…

hihi, da schließ ich mich an. und ich finde, man darf sich auf konzerten verkleiden - dann fängt man nämlich bald an, immer so rumzulaufen, und macht leute glücklich :-).